Gunther, in der älteren thüringischen Literatur und in Böhmen meist als Günther
oder Günther der Eremit benannt, lebte der gängigen Überlieferung nach von 955
bis 1045. Von seinen Tod berichten fast alle zeitgenössischen Chronisten.
"Gunther zählte zu den größten Asketen des deutschen Mittelalters und unstreitig zu
den berühmtesten Persönlichkeiten seiner Zeit" schrieb der Historiker Hermann
Grauert 1898. R. Bauerreis urteilte über Gunther: "Eine der kraftvollsten
Erscheinungen um die (1.) Jahrtausendwende".
Dieser zu seiner Zeit hochberühmte Gunther ist heute meist völlig unbekannt.
Nur in Landstrichen und Orten, in denen er gelebt und gewirkt hat, ist sein Leben
und Werk noch lebendig bzw. wurde in letzter Zeit wieder in Erinnerung gerufen.
Gunther wurde 955 in Thüringen als Spross des Herrschergeschlecht
Käfernburg/Schwarzburg geboren.
Bis 1005 lebte und wirkte Gunther als Hochadeliger in Thüringen (nobilis Thuringia
nomine Guntherius).
Er war eng verwandt zu dem Bayernherzog und späteren deutschen Kaiser Heinrich
II. und dessen Schwester Gisela, Gemahlin des Königs von Ungarn.
1005 trat Gunther in der Abtei Hersfeld (im Nordosten von Hessen-Lkr. Hersfeld-Rotenburg-Bistum Fulda), deren Schutzvogt er war, in den Benediktinerorden ein.
Dieser Schritt war maßgeblich beeinflusst vom damaligen Hersfelder Abt Gotthard,
der aus der Niederalteicher Gegend (Niederbayern-Lkr. Deggendorf-Bistum Passau)
stammte und bereits seit 996 auch Abt von Niederaltaich war.
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