G. Oswald stellte sich sich den Ablauf bei der Anlage neuer Dörfer so vor:
Die einzelnen Stücke waren je nach der Örtlichkeit oft an Größe und Qualität des Bodens verschieden, weshalb eben verlost werden
musste. Für solche, welche die Rodung so vielen Waldes nicht übernehmen wollten, wurden kleinere Güter ausgesteckt. Auch die
Ungunst der Bodenverhältnisse zwang manchmal zur Aussteckung von sogenannten Kleingütern.
Nach der Verteilung des Bodens ging man rasch an die Arbeit. Die Errichtung der Wohnhäuser war die erste und dringendste
Aufgabe. .... Die Ansiedler bauten alle nach einem Muster: Das einfache, schlichte Wohnhaus mit der großen Wohnstube, der
Seitenkammer und dem Estrich über der Stube bildeten den Anfang. Dann folgte die Stallung zur Aufnahme des Viehes, der Stadel
zur Bergung der Feldfrüchte und des Heues, der sogen. Getreidekasten zur Aufbewahrung des Getreides.
Diese Bauten wurden so ausgeführt, dass sie ein großes Viereck bildeten und in der Mitte einen großen Hof einschlossen, ein Tor
vermittelte den Verkehr nach außen. Alles war ursprünglich aus Holz erbaut, erst später erhielt durch Aufführung einer50 – 200 cm
über dem Boden emporragenden Mauer jener Urtypus der Kolonistenhäuser einen etwas anderen Charakter. In heutiger Zeit haben
die Ziegel- und Steinwände die alten hölzernen Häuser größtenteils verdrängt.
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