Rinchnach - Guntherort und ehem. Klosterort

Rinchnach Gunther- und ehemaliger KlosterortKloster/Propstei bis 1803Rinchnachs Mutterkloster Niederaltaich von 1040 – 1803Wiederrichtung im 19. Jh. 
  
graphic
Bestrebungen zur Wiedererrichtung des Klosters gab es ab 1842 immer wieder. Die Angelegenheit trieb 1917 auf eine endgültige Entscheidung zu. Hätte Metten damals abgelehnt, so wäre das Kloster wohl nie mehr wiederhergestellt worden.

Diese Erkenntnis erleichterte in gewissem Sinne die schwere Entscheidung. In der entscheidenden Kapitelsitzung vom 10. Juli 1917 sprach der weitaus überwiegende Teil des Konventes sein Ja zur Wiedererrichtung von Niederaltaich. Am 24. September erteilte die bayerische Regierung die Genehmigung zur Errichtung des Klosters.

Am 10. Dezember schließlich unterzeichnete Papst Benedikt XV. das Apostolische Breve, welches das alte Stift Niederaltaich als selbständige, der Bayerischen Benediktinerkongregation angeschlossene Abtei wiederherstellte. Die Verantwortung für die Wiederbesiedelung des Klosters sollte beim Abt von Metten liegen.

Bereits am 18. August 1918 kamen die als Gründungmönche ausersehenen P. Günther Widmann, dem die Aufgabe des Priors zugedacht war, P. Othmar Stauber und Br. Magnus Rottbauer nach Niederaltaich und wurden dort freudig begrüßt. Die Verhältnisse, die sie vorfanden waren freilich denkbar einfach. Sie mussten zunächst in der Gastwirtschaft Quartier beziehen und ihr erstes Chorgebet im Nebenzimmer der Gaststube halten.

Die Wiederbesiedelung von Niederaltaich hatte von Anfang an mit personellen und finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Drei Mönche waren wenig für ein so großes Unternehmen. So wandte sich P. Günther an fast alle deutschen Abteien mit der Bitte um zeitweise Überlassung von Patres und Brüdern. In der Tat fanden sich mehrere Klöster dazu bereit. Mit ihrer Hilfe gelang es, an die alte Schultradition des Klosters anzuknüpfen: ein Kriegswaisenhaus mit Volksschule sowie eine Organisten-und Mesnerschule wurden errichtet.