Am 1. Sept. 1466 hatten sich zu Regensburg die Ritter des
bayerischen Waldes, an ihrer Spitze Ritter Sebastian Pflug
von Rabenstein (bei Zwiesel) und Hans IV. von Degenberg
auf Weißenstein zum sog. Böcklerbunde vereinigt, um ihre
durch die Ottonische Handfest gewonnenen Rechte gegen
den bayer. Herzogn Albrecht IV.zu verteidigen.
Albert war rasch zur Stelle, brach die Burgen der Empörer
und zwang die Ritter zur Unterwerfung. Weißenstein fiel am
Barbaratage 1468, auch Zwiesel, welches Hans IV. von
Degenberg 1439 dem Kloster Rinchnach gewaltsam
abgenommen hatte, wurde bei dieser Gelegenheit erobert
und verbrannt.
Doch die Macht der Ritter war damit noch nicht gebrochen:
1489 traten sie in Cham zu einem zweiten Bunde zusammen.
Jedes Mitglied musste als Bundeszeichen einen silbernen
Löwen an einer Kette an der Brust tragen: "Einen Löwen auf
seine vier Pranken gedückt, hauchend, mit aufgehaltenem
Haupte und gestrecktem Halse, mit durchgeschlagenen
Schwanze, allenthalben nach Gebühr fröhlich und
durchsichtig von gutem Silber geformt und gemacht."
Nicht so schnell wie 1466 gelang diesmal die Bezwingung der
tapferen Ritter. Anführer des Bundes war wiederum
Sebastian Pflug von Rabenstein, einer der mächtigsten der
Löwler-Ritter aber war Hans von Degenberg. 1492 besetzte
er Rinchnach und nahm einige dem Kloster gehörigen Dörfer
weg.
Bei der damaligen Kriegsführung bedeutete jede militärische
Occupation ein großes Unglück für die arme
Landbevölkerung. Dank der Uneinigkeit der Löwler blieb
Herzog Albrecht im Kampfe Sieger und der Friede von 1494
macht der Kriegsnot ein Ende.
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