An den vier Ecken des offenen Himmels versinnbildlichen
Frauengestalten die damals bekannten vier Erdteile Europa,
Asien, Amerika sowie Afrika und sollen zum Ausdruck bringen,
dass die ganze Erde Gott huldigt. Die Darstellung Afrikas als
schwarzhäutige Häuptlingsfrau sorgte damals wahrscheinlich für
viel Aufsehen.
Das "Muttergottes-Patrozinium" ist am augenfälligsten
dargestellt auf dem Altarbild des ehemaligen Marienaltares. Das
Altarblatt, datiert 1688, hängt nun über dem Ausgang von
Kirche zum Kreuzgang. Über einer Ansicht der Propstei vor dem
Barockumbau, dem hl. Johannes d. Täufer und der hl. Helena
schwebt vor dem offenen Himmel die Muttergottes mit Kind,
begleitet von dem hl. Kreuz und umkränzt von Engeln.
Auch wenn in der Urkunde erst an dritter Stelle genannt, ist das
erstrangige Kirchenpatrozinium dieser Kirche das "Johannes-Patrozinium".
"Erst-Kirchen" in einem neu erschlossenen Gebiet waren
immer Johanneskirchen, sie weisen gleichsam hin auf
Ausgangspunkte der rodenden Erschließung einer Gegend.
Johannes bereitete den Weg für Jesus Christus, er trat "in
der Wüste auf und verkündigte Umkehr und Taufe zur
Vergebung der Sünden“ (Mk 1,4).
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