Rinchnach - Guntherort und ehem. Klosterort

Rinchnach Gunther- und ehemaliger KlosterortSt. Gunther - OrtsgründerUngarische Mutter?Königreich Ungarn 
Entstehung des Königreiches Ungarn
  

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Stephanskrone, heraldische Darstellung
Der erste ungarische König war der heilige Stephan I. (ungarisch (Szent) István; * 969 bei Esztergom; † 15. August 1038) aus dem Geschlecht der Arpaden. Er ist heute auch der Nationalheilige des Landes. Er christianisierte die heidnischen Magyaren. Sein Gedenktag ist der 20. August, der in Ungarn auch Staatsfeiertag ist. Die römisch-katholische Kirche gedenkt dieses Heiligen am 16. August.


Die Krone des Hl. Stephan, die Stephanskrone, ist Staatsinsignie Ungarns als Königreich und in der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, und krönt auch das heutige Staatswappen der Republik Ungarn.
  
STEFAN, I., Hl. König von Ungarn erhielt die Taufe noch im frühen Kindesalter vermutlich von einem Missionar aus Passau und somit den christlichen Namen des Schutzpatrons dieser bayerischen Diözese. Seine Eltern, Großfürst Geysa - ein Urenkel des Land nehmenden Fürsten Árpád - und seine Mutter Sarolta - eine Tochter des Gyula (= Teilfürst) von Siebenbürgen - waren schon Christen, wenn auch noch halbherzig, denn die Christianisierung Ungarns begann systematisch 973 aufgrund der politischen Wende Geysas zum Abendlande.

Höchstwahrscheinlich war es der hl. Adalbert, Bischof von Prag, der während eines seiner Aufenthalte in Ungarn dem jungen Stefan die Firmung spendete. Stefan ... setzte nach dem Tode seines Vaters ... die endgültige Christianisierung und den weiteren Ausbau des in Grundzügen bereits vorhandenen ungarischen Staates fort. Um 995 mit Prinzessin Gisela, einer Tochter des bayerischen Herzogs Heinrich II (des »Zänkers« 955-985) verheiratet, festigte er mit Hilfe bayerischer Ritter und Missionare seine vorerst angefochtene Herrschaft sowohl außen - wie innenpolitisch. ... Den Anspruch des Deutschen Reiches, Ungarn ähnlich wie Böhmen und Polen zu einem Vasallenstaat zu machen, wehrte er diplomatisch und militärisch erfolgreich ab.

Zu seinem diplomatischen Meisterstücken gehörte, dass er 1000 mit Zustimmung Ottos III. von Papst Sylvester II. die Königswürde, die Krone (»Stefanskrone«), Vortragkreuz und ein apostolisches Privileg ... erhielt und somit trotz reichskirchlicher Einsprüche (Piligrim von Passau) die unabhängige Kirchenorganisation Ungarns errichten und sein Reich als ein souveränes Königtum gelten lassen konnte. ... Stefan gab dem Staat ... durch mannigfaltige Förderungen eine blühende Wirtschaft, aufsteigenden Handel und Kultur sowie durch eine kluge Familienpolitik europäische Integration.

Sein Schwager war ja Kaiser Heinrich II. (1002-1024), seine Schwester die Frau des Dogen von Venedig Otto Orseolo, sein zweiter Sohn und designierter Nachfolger, Emerich, war mit einer byzantinischen Prinzessin vermählt. Durch die Öffnung Ungarns als Reiseweg nach dem Hl. Land, durch Stiftung und großzügige Ausstattung zahlreicher Kirchen und Klöster, Gründung ungarischer Pilgerheime in Rom, Konstantinopel und Jerusalem, durch den Bau der Liebfrauenkirche zu Stuhlweißenburg als sakralem Mittelpunkt des Reiches nach dem Vorbild der Aachener Marienkirche, schuf er für sich und sein Land internationales Ansehen. Da er seinen Sohn Emerich am 2. September 1031 durch einen tragischen Jagdunfall verlor, vertraute er angesichts der drohenden Gefahr eines Thronstreites Ungarn kurz vor seinem Tode dem Schutz der Gottesmutter (»Magna Domina Hungarorum«, Maria als Königin von Ungarn, »Regnum Marianum«) an. Stefan starb am 15. August 1038 und wurde in seiner Marienkirche zu Stuhlweißenburg beigesetzt (Sarkophag erhalten). Auf Betreiben König Ladislaus I. erfolgte mit Zustimmung von Papst Gregor VII. am 20. August 1083 zusammen mit seinem Sohn durch feierliche Erhebung der Gebeine (»translatio«, seitdem nationaler Feiertag) seine Kanonisation.

aus: http://www.kirchenlexikon.de/s/s4/stefan_i_k_v_u.shtml
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Ausschnitt aus einem Wandgemälde im Kloster Bakonybe


  

Die Árpáden waren die erste Herrscherfamilie Ungarns, deren Angehörige das Land von 1001 bis 1301 als Könige regierten.
Ihr Name geht auf den ersten ungarischen Großfürsten Árpád († 907) zurück. Er vereinigte von 890 an die Stämme der Magyaren, die damals am Unterlauf der Donau siedelten. Unter seiner Herrschaft begann 896 die Landnahme der Ungarn im Karpatenbogen. Nach den Chroniken war  Árpád der Großfürst der in den Karpatenbogen strömenden Magyaren, der den Titel Gyula besaß. Gyula war damals der Titel derjenigen, die über die eigentliche militärische Macht der Magyaren verfügten.

Als sich die Ungarn in dem Karpatenbogen gegen 895 niederließen, führten sie regelmäßige Raubfeldzüge gegen die westlichen Länder Europas. Nach der Niederlage in der Schlacht auf dem Lechfeld 955 unter Führung von Bulcsú und Lehel (siehe auch Ungarneinfälle) wurde dem Großfürsten klar, dass sich die Magyaren ins christliche Europa integrieren mussten, falls sie einen stabilen Staat haben wollten. Großfürst Géza (ca. 970-997) schloss mit Otto I. in Quedlinburg 973 Frieden und übernahm das Christentum.

Árpáds vierter Nachfolger, Großfürst Vajk (* 975 bei Gran, † 15. August 1038 in Buda), ließ sich Ende des 10. Jahrhunderts auf den Namen Stephan taufen. Er wurde als Stephan der Heilige zum Begründer des ungarischen Königtums. Silvester II. verlieh dem König von Ungarn auch den Titel Apostolischer König. Die Könige aus dem Hause Árpád, und alle ihre Nachfolger als Träger der Heiligen Stephanskrone Ungarns bis 1918 werden daher „Apostolische Könige“ genannt

 
  

Fürst Arpad
896 - 907
1. ungarischer Fürst und Begründer der Arpaden-Dynastie.
Führte die Ungarn 896 in ihre heutige Heimat (Landnahme).
Fürst Zoltan
907 - 946
* um 896, um 950
* um 896. Sohn und Nachfolger des Fürsten Arpard v. Ungarn.
Häuptling in Ungarn um 907. Abdankung 946.
Fürst Taksony
946 - 972
* 931, 972
* 931. Sohn und Nachfolger des Fürsten Zoltan v. Ungarn.
Häuptling in Ungarn seit 946.
Seine Kinder:      Geza (Geysa), sein Nachfolger in Ungarn (972-997).
          Ladislaw der Kahle. Dessen Söhne:
            Andreas I., König v. Ungarn (1046-1060).
            Bela I., König v. Ungarn (1060-1063).
Großfürst
Geisa
972 - 997
* um 940/945,
1. 2. 997
Geysa. * um 940/945. S. u. N. des heidnischen Fürsten Taksony v. Ungarn, getauft 974.
Großfürst v. Ungarn seit 972.
Ehe mit Adelheid, Tochter des Herzogs Ziemomislus v. Polen
Kinder:     Istvan, Fürst Waik (genannt Stephan I.), sein Nachfolger in Ungarn (997-1038).
     Gisela, Ehe mit dem Dogen Otto Orseolo v. Venedig.
          Sohn: Peter, König v. Ungarn (1038-1041 u. 1044-1046).
     Maria, Ehe mit dem Dogen Otto Orseolo, * 995, † 1032.
     Sarolta, Ehe mit Samuel Abo, König v. Ungarn (1041-1044)
Großfürst u. König
Stephan I.
997 - 1038
* 978, 15. 8. 1038

Staatsgründer
(Königreich
Ungarn)

Nationalheiliger
Istvan Fürst Waik, genannt Stephan I. der Heilige.
* um 978. S. u. N. des Großfürsten Geza v. Ungarn u. Adelheid, Tochter des Herzogs Ziemomislus v. Polen. Taufe 989, kanonisiert am 20. Aug. 1078.
Großfürst seit 1. Febr. 997. König seit dem Jahre 1000.
Stephan I. führte das Christentum ein. Er war Begründer des Reiches und der ungarischen Kirche und errichtete das 1. Erzbistums in Esztergom (ehemals Gran.
Ehe mit Gisela, Tochter des Herzogs Heinrich II. v. Bayern, dem Zänker.
Gisela kehrte 1042 nach Bayern zurück und trat in das Benediktinerkloster Niederburg bei Passau ein.
Mehrere Kinder, u .a. Sohn Emmerich der Heilige, * 1007, † am 4. Nov. 1031
König
Peter
1038 - 1041
 
* 1011. Sohn des Dogen Otto Orseolo v. Venedig u. Gisela, eine Schwester des Königs Stephan I., Nachfolger u. Neffe des Königs Stephan I. v. Ungarn.
König v. Ungarn seit 15. Aug. 1038. Absetzung 1041 u. Vertreibung von Samuel Abo.
Ehe mit Judith, Tochter des Markgrafen Heinrich v. Schweinfurt. Keine Kinder.
König
Samuel Abo
1041 - 1044
* 1010, 5. 7. 1044
Ovo. * 1010.
Graf v. Burgund. König v. Ungarn seit 1041. Vertrieb seinen Vorgänger König Peter.
Ehe mit Sarolta, Tochter des Königs Geisa v. Ungarn u. Adelheid.
nach dem 5. Juli 1044 (auf der Flucht ermordet).