Bereits von seinem Stifter Odilo erhielt das Kloster des hl. Mauritius großzügige
wirtschaftliche Grundlagen; durch Schenkungen von Adeligen wurden sie
noch erweitert. Tragend war dabei besonders das fruchtbare Ackerland
südlich der Donau, das mehr als 300 Hüben (rund 7000 ha) umfasste.
Etwa 3500 Menschen mögen zu Ende des 8. Jahrhunderts auf diesen
Klosterbesitzungen gewohnt haben. Von hohem wirtschaftlichem Wert
waren auch die 19 Salzpfannen in Reichenhall. Mehr eine Aufgabe für die
Zukunft stellte dagegen die Gemarkung des mittleren Nordwaldes dar, die
Altach übertragen wurde.
Die kolonisatorische Arbeit der Mönche hat wohl mit der Entsumpfung und
Trockenlegung der Donauauen begonnen. Am Ende des 8. Jahrhunderts
nahm man dann die Urbarmachung des Nordwaldes in Angriff. Sie begann
mit der Gründung der Zelle Auerbach, die unter den Schutz der
Drachenheiligen Margaretha und Pankratius gestellt wurde, ein
Patrozinium, das die Schwierigkeiten der Arbeit ahnen lässt.
In der Folge entstand eine große Anzahl neuer Ortschaften. Ortsnamen
mit Endungen wie -reut, -schlag oder -zell lassen noch heute den Weg
dieser Siedlungstätigkeit erkennen. Sie umspannte schließlich das Gebiet
vom Regen bis zur Ilz und von der Donau bis zum Arber. Doch erst nach
300 Jahren, im 11. Jahrhundert, war die Rodung bis in die Frauenau am
Fuße des Rachel vorgedrungen.
Altach erlebte in den ersten Jahrhunderten des Bestehens einen großen
Aufschwung. Die Mönche verstanden nicht nur, Axt und Pflug zu
handhaben, sie kannten auch bereits die feinere Garten- und
Handwerkskultur. Sie trieben Viehzucht, Fischfang und Imkerei, bauten
Gemüse und Obst an und unterhielten einen Garten mit Heilpflanzen.
Aber auch das Wachsziehen und die Leinenweberei, das Werkzeug- und
Glockenschmieden, die Goldschmiedekunst, die Freskenmalerei und die
Buchmalerei dürften in dem Mauritiuskloster gepflegt worden sein.
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