Der Lallinger Winkel war durch das Kloster Niederaltaich
schon im 9. Jahrhundert kultiviert und erschlossen worden.
Der Niederaltaicher Salzhandel mit in klostereigenen
Salzpfannen gewonnenen Reichenhaller Salz Richtung
Böhmen wurde auf einem Säumersteig von Niederalteich
über Hengersberg und Lalling bis Auerbach durchgeführt.
Die Fortsetzung dieses Handelsweges des Klosters
Niederaltaich führte bis zur Gründung Rinchnachs dann über
Hausstein zur Rusel, wo der Niederaltaicher Weg in den aus
Deggendorf kommenden und seit der Mitte des ersten
Jahrtausends n. Chr. bestehenden Böhmweg mündete.
Gunther ließ ab Auerbach einen neuen Handelsweg
erschließen, der über das neu gegründete Kloster führte und
dann nördlich beim heutigen Bärnzell bei Zwiesel erst in den
bestehenden Böhmweg mündete.
Dieser neue Saumpfad wurde Gunthersteig benannt . Er war
eine neue Verbindung von der Donauebene über den
"Nordwald" nach Böhmen. Auf diesem Wege zogen Mönche
und Bauern zur Rodung in das Rinchnacher Rodungsgebiet.
Der „Gunthersteig" verband Rinchnach aber auch mit den
angrenzenden Wirtschaftsräumen Bayerns und Böhmens. Er
leistete einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen
Absicherung des Klosters und Ortes Rinchnach.
Wie auch die anderen Böhmerwaldsteige formten sich im
Lauf der Zeit auch beim Gunthersteig neuen Erschließungen
von Wirtschaftswegen folgend verschiedenen Varianten aus.
Vor allem eine Abzweigung des hier skizzierten Weges ab
Sommersberg über Schönanger-Rinchnach-Klessing-Oberasberg hat sich sicher bald eingebürgert.
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